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Das richtige Schlagzeug für Linkshänder

So erkennst und überwindest du die Hindernisse und setzt gleichzeitig Nachteile in Stärke um

Man könnte meinen, dass jedes beliebige Schlagzeug durch simples spiegelverkehrtes Aufbauen ganz einfach zum Linkshänderset wird.

Leider stimmt das so nicht ganz, denn es gibt einige Stolperstellen, die du als Linkshänder beachten musst. Je nach persönlicher Situation kann es für dich ausreichend sein, dir spezielles Equipment zuzulegen. Es ist aber bisweilen auch erforderlich, dass du die Ärmel ordentlich hochkrempelst und dein Set (fast) von Grund auf neu hochziehst.

Dieser Artikel hilft dir, beim Erwerb oder Umbau eines Drumsets zum perfekten Linkshänderschlagzeug die kleinen Fallen zu erkennen und ihnen wirkungsvoll zu begegnen.

Übrigens: Falls du stolzer Elternteil eines linkshändigen Kindes bist und gerade nach einem geeigneten Anfängerschlagzeug für dein Kind suchst, ist dieser Artikel für dich die perfekte Ergänzung zu unserem Beitrag „Das richtige Drumset für mein Kind“.

In einer „handelsüblichen“ Rockband erfährt der Gitarrist in der Regel weit mehr Aufmerksamkeit als der Drummer. Einer der Gründe dafür ist, dass der Gitarrist vorne auf der Bühne steht und schlicht besser zu sehen ist. Insofern ist dir sicherlich schon einmal ein Gitarrist (oder auch Bassist) aufgefallen, der sein Instrument andersherum spielt. Oberflächlich ist es natürlich schnell ersichtlich, dass solche Spieler Linkshänder sind. Jimi Hendrix und Paul McCartney sind berühmte Vertreter der linkshändigen Gitarristen bzw. Bassisten. Natürlich gibt es auch linkshändige Drummer, beispielsweise Phil Collins. Da du diesen Text liest, ist anzunehmen, dass du selbst ebenfalls Linkshänder bist. Vielleicht bist du auch Elternteil eines trommelnden Kindes, das Linkshänder ist und auf der Suche nach nützlichen Infos zu diesem Thema.

 Je nachdem, wie erfahren du bereits bist, hast du schon mit Problemen zu kämpfen gehabt, die dein Alltag als Linkshänder mit sich bringt. Aber so, wie die Gitarristen und Bassisten verschiedene Wege gefunden haben, diese Probleme zu lösen, hast auch du als Drummer mehrere Ansätze, mögliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen oder sogar in einen Vorteil zu verwandeln.

Kann ich mein Schlagzeug nicht einfach umgekehrt aufbauen?

Diese Frage kann mit einem klaren „Jein“ beantwortet werden! Der Markt gibt praktisch keine Schlagzeuge für Linkshänder her. Das ist auch nicht unbedingt notwendig, weil du prinzipiell alle einzelnen Teile des Drumsets spiegelverkehrt aufstellen kannst. Die Hi-Hat steht dann rechts von der Snare, das Floor Tom links von dir, die Hängetoms werden von rechts nach links größer und das Ride Cymbal hängt auf der linken Seite. Soweit kein Problem. Der Teufel steckt vielmehr im Detail.

Der linkshändige Drummer hat mit eigenen Problemen umzugehen, die im Detail stecken. Da jedes Instrument am Drumset eigenständig ist, braucht er sich um Fellspannung und -stimmung nicht zu sorgen. Was das Drumset selbst angeht, musst du als Linkshänder vor allem drei Komponenten erhöhte Aufmerksamkeit schenken: der Doppelfußmaschine, dem Drumrack und bei E-Drums zusätzlich den Kabelwegen und Kabellängen.

Es gibt aber noch eine Situation, die für linkshändige Drummer viel wichtiger ist als für linkshändige Gitarristen und Bassisten. Das ist der Auftritt auf Stadtfesten oder Festivals, bei dem ein einziges Drumset von allen dort spielenden Bands benutzt werden soll. Dieses einzige Drumset wird 99,9% aller Fälle einen Aufbau für Rechtshänder erfahren. Und du als Linkshänder musst diese Situation geschmeidig in geringer Zeit meistern können.

Bonus-Wissen: So einfach, wie es beispielsweise beim linkshändigen Gitarristen aussieht, ist es auch für ihn nicht! Wenn der nämlich seine Gitarre einfach umdreht, dann findet er die Saiten in umgekehrter Reihenfolge wieder: die dünnste Saite mit dem höchsten Ton ist plötzlich nicht mehr die unterste, sondern die oberste. Der Gitarrist hat nun drei Möglichkeiten: entweder, er lernt, mit dieser Anordnung der Saiten zu spielen. Das ist für ihn kein Unterschied zur Rechtshänder-Gitarre, sofern er Anfänger ist und einen Lehrer findet, der mit der umgekehrten Anordnung der Saiten umgehen und dies vermitteln kann. Oder, der Gitarrist zieht die Seiten um, so dass die höchste wieder ganz unten ist und die tiefste oben. Dann kann er auch von einem Rechtshänder unterrichtet werden, denn das Spiel, die Griffweisen und die Anordnung der Finger sind identisch.

Allerdings sind die Komponenten der Gitarre auf die ursprüngliche Anordnung der Saiten ausgelegt. Die Gitarre muss von einem Fachmann neu eingestellt werden, damit die Saiten nicht ständig reißen oder sich verstimmen und die Kräfte, die der Zug der Saiten ausübt, richtig aufgefangen werden. Es gibt beim simplen Umdrehen der Gitarre aber noch einen anderen Haken. Die Positionen der Schalter und Potis (Regler), ggf. des Vibrato-Hebels sowie des evtl. vorhandenen Cutaways (dort ist Holz aus der Gitarrenform herausgeschnitten, damit die Greifhand weiter den Gitarrenhals hinaufreichen kann) kehren sich nämlich ebenfalls um. Die Umstellung des Spiels auf die neuen Positionen ist unterschiedlich schwierig. Der Cutaway, dessen Sinn bei Rechtshändergitarren darin liegt, der linken Hand (Greifhand) mehr Reichweite auf dem Griffbrett zu geben, wird gänzlich nutzlos.

Deswegen hat jeder Hersteller auch spezielle Modelle für Linkshänder im Angebot, das freilich äußerst überschaubar ist. Bei diesen Modellen ist alles sinnvoll gespiegelt.

Was muss ich bei der Doppelfußmaschine für Linkshänder beachten?

Anm.: wir gehen in diesem Text grundsätzlich davon aus, dass du als Linkshänder auch Linksfüßer bist. Die Bass Drum wird in diesem Falle also mit dem linken Fuß bedient.

Stelle dich vor allem auf ein relativ hohes Budget bei der Doppelfußmaschine ein. Es gibt nur ganz, ganz wenige Modelle, die vollständig symmetrisch aufgebaut sind, so dass du das Pedal mit den beiden Beatern und das Zusatzpedal einfach in der Position vertauschen kannst. Solche Modelle sind allerdings von Haus aus recht hochwertig und damit hochpreisig.

Die renommierten Hersteller haben einige Modelle für Linkshänder im Programm. Wenn du dir eine Doppelfußmaschine zulegen möchtest, dann achte umso genauer auf jedes Detail und sieh dich vor allem bei den hochwertigen Modellen um. Der Grund dafür ist einfach: es ist doppelt ärgerlich, am falschen Ende zu sparen und nach kurzer Zeit festzustellen, dass das „billige“ Teil den Ansprüchen nicht genügt. Denn „billig“ ist im Falle der seltenen Linkshänder-Modelle bereits recht teuer.

Was du bei der Fußmaschine beachten musst und wie du sie richtig einstellst, erfährst du übrigens in unserem Artikel „Die richtige EIinstellung der Fußmaschine“.

Wenn du am Hybrid- oder E-Set frei aufstellbare Pedale zum Triggern benutzt, wirst du normalerweise keine Schwierigkeiten haben, die Aufstellposition dem Linkshänder-Set anzupassen. Die einzige Stolperfalle kann der Anschluss für das Kabel sein. Wenn die Verhältnisse sehr eng sind, ist es evtl. problematisch, dass der Kabelanschluss auf derselben Seite bleibt, wenn du die Position spiegelst. Vielleicht musst hier etwas Fummelarbeit bewerkstelligen oder ein längeres Kabel anschließen. Nichts Unlösbares.

Was muss ich als Linkshänder beim Drumrack beachten?

Modulare Drumracks sind unproblematisch spiegelverkehrt aufzubauen. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob sie symmetrisch oder asymmetrisch konstruiert sind. Du kannst normalerweise jede Komponente so zurecht drehen, dass es dir passt. Es schadet natürlich nicht, vor dem Kauf zu überprüfen, ob dein favorisiertes Modell wirklich entsprechend „frei“ konstruiert ist.

Grundsätzlich gilt das auch für kompakte Drumracks, die vor allem bei kompakten E-Drums benutzt werden. Solche Drumracks sind jedoch oft schon vormontiert - und zwar auf die Bedürfnisse von Rechtshändern. Das bedeutet, dass du zunächst das ganze Rack auseinandernehmen musst, um es dann spiegelverkehrt wieder zusammen zu bauen. Ein schönes Stück Arbeit, die du allerdings nur einmal machen musst.

Achte aber unbedingt darauf, dass das Rack nicht zu kompakt ist! Wenn beispielsweise die Halterung für die Snare Drum fest an der linken Säule angebracht ist (Schweißnaht), dann kannst du da nicht eingreifen, um die Halterung auf die rechte Seite zu bringen. Solche Super-kompakten Racks sind normalerweise mit dem ganzen Set „verschmolzen“ und lassen insgesamt praktisch keine Modifikationen zu. Das ist für dich als Linkshänder also ungeeignet.

Über die richtige Auswahl und Einstellung des Drumracks erfährst du alles in unserer Artikelserie „Drumrack oder Stative?“

Was muss ich als Linkshänder bei E-Drums beachten?

Neben der Konstruktion des Drumracks gibt es bei E-Drums noch eine andere Stolperstelle, die du im Auge haben musst, nämlich die Kabel bzw. die Kabelwege. Der Teufel steckt hier möglicherweise in wenigen Zentimetern.

Bei fertig konfigurierten E-Drums egal welcher Größenordnung bekommst du oft einen Kabelbaum mit, dessen einzelne Kabel nicht nur passend beschriftet sind, sondern auch schon die optimale Länge haben, um das Drummodul mit dem entsprechenden Instrument zu verbinden. Die Konfiguration ist für Rechtshänder ausgelegt und es ist grundsätzlich auch keine große Sache, alles einfach zu spiegeln.

Du kannst aber die Anschlüsse am Drummodul selbst nicht spiegeln! Das ist bei Modulen, die mit einem Multipin-Anschluss ausgestattet sind, wahrscheinlich kein Problem – jedenfalls nicht, sofern sich der Anschluss halbwegs mittig am Gerät befindet (Rückseite oder Unterseite).

Bei einzelnen Kabeln – auch, wenn diese in einem Kabelbaum zusammengeführt sind – kann es jedoch durchaus von Bedeutung sein, dass du die Anschlüsse deines Moduls nicht spiegeln kannst, wenn du dieses rechts statt links am Rack befestigst.

Der Kabelanschluss, der ganz links sitzt (wenn du auf die Rückseite des montierten Moduls schaust), zeigt quasi zum Rack hin, wenn das Modul auf der linken Seite des Racks montiert ist (was dem Standardaufbau für Rechtshänder entspricht).

Montierst du das Modul für deinen Linkshänder-Aufbau also rechts, dann spiegeln sich die Anschlüsse nicht! Derselbe Kabelanschluss befindet sich also plötzlich bis zu 30 cm weiter weg vom verbundenen Instrument, je nach Breite des Moduls. Da kann es schnell passieren, dass eines oder sogar mehrere Kabel im Kabelbaum nicht mehr lang genug sind. Bei Einzelkabeln ist das schnell durch Austausch mit passenden Kabeln erledigt. Beim festen Kabelbaum jedoch ist der Austausch einzelner Kabel u.U. viel schwieriger. Das ist immer dann der Fall, wenn der ganze Kabelsatz mit einer Hülle vollständig umschlossen ist (Prinzip Schrumpfschlauch). Du kannst natürlich die betreffenden Kabel im Kabelbaum belassen und einzelne Kabel passender Länge einfach zusätzlich heranziehen. Der Vorteil der Kompaktheit des Kabelbaums erfährt dadurch allerdings Einbußen.

Auf dem Markt werden ganze Kabelbäume angeboten. Wenn dein Setaufbau also vom beschriebenen Problem betroffen ist, findest du evtl. einen ganzen Kabelbaum, der zu deinem Set perfekt passt. Die „DeLuxe“-Variante gleichermaßen für Links- und Rechtshänder ist ein maßgeschneiderter Kabelbaum, den du bei renommierten Kabelherstellern in Auftrag geben kannst. Diese Variante ist sehr teuer, da der Kabelbaum von Hand gefertigt wird. Aus der Perspektive „Linkshänder vs. Rechtshänder“ lohnt sich das weniger als aus der Perspektive „Wohnzimmerdrummer“ vs. Profi mit vielen Auftritten.

Bonus-Wissen: Eine grundsätzlich sehr elegante Konstruktion am Drumrack für E-Drums kann besonders tückisch sein. Es handelt sich hierbei um den bereits im Rack integrierten Kabelbaum. Dieser wird im Innenrohr der Querstrebe des Racks versteckt. Links und rechts schauen nur die Kabelenden für die Anschlüsse am Modul bzw. den Instrumenten heraus. Diese Konstruktion liefert natürlich ein sehr aufgeräumtes Bild am Schlagzeug. Es ist allerdings u.U. sehr schwierig, den Kabelbaum aus dem Rack herauszuzaubern und für das Linkshänder-Setup zu spiegeln. Auch ein einzelnes defektes Kabel auszutauschen, ist mit einer Menge Aufwand verbunden. Außerdem ist es gut möglich, dass der Kabelbaum keine weiteren Kabel für evtl. Erweiterungen des Kits durch zusätzliche Instrumente vorhält.

So elegant die Lösung des im Rack integrierten Kabelbaums auch ist: schau hier unbedingt dreimal hin!

Es gibt Drumracks, bei denen du Kabel einfach tauschen kannst. Dazu gehören Racks der MDS-Serie von Roland sowie die Cable Tube Racks von drum-tec für die Diabolo-Serie und für die Pro-Serie.

Wie kann ich als Linkshänder mit einem Rechtshänder Schlagzeug umgehen?

Du hast mehrere Möglichkeiten, wenn du mit einem Rechtshänder Schlagzeug konfrontiert bist. Bevor du dich damit auseinandersetzt, stellst du dir am besten die Frage, wie oft es für dich vorkommen wird, dass du in diese Situation gerätst.

Wenn du nämlich ein Hobbymusiker bist, der sein Set selten auf- und abbauen muss, weil es nur wenig Auftritte gibt, beschränkt sich dein Handlungsbedarf lediglich darauf, die Verhältnisse im Vorfeld zu klären. Wird dir ein Set bereitgestellt, das nur du spielen wirst, dann plane dir die nötige Zeit ein, das Schlagzeug auf- bzw. umzubauen. Denke daran, die linkshänderspezifischen Teile mitzubringen, etwa deine Doppelfußmaschine.

Wenn du allerdings vorhast, viele Auftritte zu sammeln (oder bereits als Semi- oder Vollprofi unterwegs bist), dann kommt es auf die Art der Auftritte an, die bestimmt, wie (un-) problematisch es mit deinem Linkshänder Set wird. Spielst du immer dein eigenes Set, dann ist alles gut.

Spielst du aber oft auf Stadtfesten oder ähnlichen Veranstaltungen, bei denen mehrere Bands sich ein einziges Schlagzeug teilen, dann solltest du in Erwägung ziehen, dich auf eine ganz andere Art zu wappnen - nämlich durch ein anderes Spiel am Set.

Bonus-Wissen: Völlig egal, ob Anfänger, Hobbymusiker oder Profi: du bist IMMER auf der Gewinnerseite, wenn du dich VOR dem Auftritt darum kümmerst, die zuständigen Techniker zu kontaktieren, um mal Hallo zu sagen und klarzustellen, dass es bei dir Besonderheiten gibt. Du setzt hier gleich mehrere professionelle Signale:

  1. Du machst dir Gedanken.
  2. Du denkst auch an die Belange der anderen.
  3. Du bist zuverlässig.

Das kommt immer gut an und wird dir besonders dann helfen, wenn du klarstellst, dass du ggf. noch nicht erfahren, aber gewillt bist, Rat anzunehmen und entsprechend zu handeln. Denn wenn du so den Technikern begegnest, kannst du mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie in brenzligen Situationen mit dir statt gegen dich arbeiten. Es sind Kollegen an diesem Auftrittstag und du willst keinen Stress mit deinen Kollegen. Der Mann am Mischpult hat deinen Sound und damit große Macht in der Hand. Es ist für dich genau so einfach, ihn zu deinem Freund zu machen, wie zu deinem Feind…

Ein Linkshänder Set mag letztlich eine Bagatelle sein, aber du hast dich schon einmal vorgestellt und wirst vor Ort schon bekannt sein („Ah, ja, wir hatten schon telefoniert/geschrieben, du bist der/die mit dem Linkshänder Schlagzeug…“). Und, wer weiß, vielleicht ist es aus irgendwelchen Gründen gerade bei dieser Bühne ein Riesen-Thema mit dem Linkshänder Kit?! Dann ist es gut, wenn die betreffenden verantwortlichen Leute rechtzeitig Bescheid wissen.

Welche Vorteile verschafft mir die Umstellung meiner Spieltechnik (auch nur temporär)?

An einem Instrument empfinden Rechtshänder die rechte Hand eher als „Schlaghand“ (sozusagen die Hand für’s Grobe). Die linke Hand („Greifhand“ bei Gitarristen) sorgt für die Filigranarbeit. Im Gegensatz zu den Gitarristen tun Drummer allerdings gut daran, beide Hände auf dieselben Spielfähigkeiten zu trainieren.

Die meisten Drummer spielen die links positionierte Hi-Hat lieber mit der rechten Hand und die Snare mit der linken. Folglich kreuzen sie beim Spielen die Hände. Bei Linkshändern ist es umgekehrt: die rechtspositionierte Hi-Hat kann durch das Überkreuzen der Hände mit der linken Hand gespielt werden.

Nun ist diese Technik des Kreuzens aber nicht Gesetz und es gibt auch viele Drummer, die aus verschiedenen Gründen ihre Hände absichtlich nicht kreuzen. Diese Technik nennt man „Open Handed“. Als Rechtshänder spielst du also die Hi-Hat mit links und die Snare Drum mit rechts (wobei Bass Drum weiterhin mit dem rechten Fuß und H-Hat mit dem linken Fuß bedient werden!). Für dich als Linkshänder gilt natürlich das Umgekehrte.

Aber du kannst dir als Linkshänder mit der Open Handed Technik einen unschätzbaren Vorteil verschaffen!

Haken wir zuerst den Nachteil ab, der nur ein Schein-Nachteil ist: du musst für die Open Handed Technik Übungsarbeit investieren. Aber das musst du sowieso, denn du willst ja ständig besser werden. Also spielt es letztlich nur eine untergeordnete Rolle.

Der große Vorteil aber ist: Du kannst mit dem Open Handed Spiel relativ einfach einem Rechtshänder Aufbau begegnen! Du spielst die(linksseitige) Hi-Hat mit links und die Snare mit rechts. Das ist ja auch genau das, was du am Linkshänder Schlagzeug tust (wenn du die Hände kreuzt).

Du musst dich also zunächst darauf konzentrieren, ein Gefühl für die vertauschten Rollen deiner Beine und Füße zu bekommen. Wenn du nicht gerade komplizierte Prog-Rock oder Fusion Stile trommeln musst, dann kommst du mit einem soliden Groove und knackigen kurzen Fills problemlos durch mind. 90% etwa einer Top 40 Setlist. Du musst also nicht unbedingt mit deinem Open Handed Spiel genauso gut sein, wie an deinem Linkshänder Set.

Der Rechtshänder muss beim Open Handed eher auf die vertauschten Rollen seiner Hände fokussieren, weil seine Füße ihre Position behalten. Das bedeutet, die Umstellung auf Open Handed ist für Rechtshänder und Linkshänder grundsätzlich gleich schwierig. Aber der Rechtshänder wird viel seltener in die Situation kommen, ein Linkshänderset bedienen zu müssen. Daher wird er praktisch nie in die Übung kommen, die Füße zu „tauschen“. Sein Open Handed Spiel bleibt auf das Rechtshänderset beschränkt, während du beide Varianten bedienen kannst. So wandelst du mit ein wenig Übung den materiellen Nachteil in einen spielerischen Vorteil um. Cool, oder?

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